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Von Fuerth/Bay. nach Maribor/Slowenien (8 Tage, 765 km)

In diesem Jahr soll es wieder ein­mal auf eine etwas längere Rad­tour gehen. Nach dem üblichen Vor­be­rei­tungs­stress starteten wir in Richtung Österreich. Das erste Stück bis Linz an der Donau hatten wir (Rudi und Traudel) schon mehrfach gemeinsam zurückgelegt. Die weitere Strecke über Steyr und Graz nach Maribor war für Traudel neu.


Kanal-Trogbrücke in Fürth Trogbrücke über das Rednitztal in Fürth

Über die mächtige Trogbrücke im Hintergrund überquert der Rhein-Main-Donau-Kanal in Fürth das Rednitztal. Die ersten km werden wir wieder auf dem Uferweg der Großschiffahrts-Straße zurück­legen.


Am alten Ludwigs-Kanal Beim Kanalhafen in Nürnberg Wechsel zum viel idyllischeren alten Ludwigs-Kanal

Ab dem Industriehafen in Nürnberg folgten wir wieder einmal dem weitaus idyllischeren alten Ludwigs-Kanal bis nach Neumarkt in der Oberpfalz. In der Regierungszeit des bayer. Königs Ludwig führte dieser Kanal von Bamberg (am Main) nach Kehlheim (an der Donau). Heute existiert von diesem alten Kanal noch das Stück von Nürnberg bis nach Berching im Altmühltal.

Der Wechsel vom Industriehafen am RMD-Kanal zum alten Ludwigskanal ist für Orts-Unkundige leider etwas schwierig und leider auch nicht ausgeschildert. Der Weg ist zwar nicht weit, aber verwinkelt. Deshalb: Ggf. rechtzeitig genaueres Kartenmaterial besorgen oder google-maps studieren (Eingabe: Finkenbrunn, Nürnberg).


Im Tal der schwarzen Laaber Im Tal der schwarzen Laaber:
Nicht mehr weit nach Regensburg

In Neumarkt beginnt der lange Anstieg zum Quellgebiet der schwarzen Laaber, welcher wir dann bis zu ihrer Mündung in die Donau (= kurz oberhalb von Regensburg) folgten. Von der Quelle bis zur Mündung der Laaber gibt es mittlerweilen einen markierten Radweg. Dieser ist oberhalb der Verbindungslinie Velburg-Parsberg unnötig verwinkelt, schlecht markiert und führt teilweise über losen Schotter. Die Fahrt auf der kleinen parallel verlaufenden Nebenstraßen ist hier besser. Dann folgt ein sehr idyllischer Abschnitt auf einem guten Talweg bis zur Verbindungslinie Parsberg-Lupburg. Weiter bis Beratzhausen sollte man mit einem normalen Rad mit Gepäck besser hinauf auf die Straße entlang der Bahnlinie ausweichen, auch wenn es dabei etwas auf und ab geht. Der Talweg entlang der Laaber ist hier nur ein übler mountain-bike-trail. Von Beratzhausen bis zur Mündung in Sinzing ist der Weg wieder sehr gut zu fahren, anfangs auf einem sehr guten Waldweg entlang des Flüsschens und dann auf ruhigen Nebenstraßen.


Steinerne Brücke in Regensburg Historische 'Steinerne Brücke' in Regensburg

Einen Abend mit anschließender Übernachtung in Regensburg sollte man sich gönnen!

Unabhängig davon: Nicht nur der Donauradweg sondern auch alle anderen Radwege in Stadt und Landkreis Regensburg, die wir kennen gelernt haben, sind mustergültig in Bezug auf Führung, Zustand und Beschilderung. Im später folgenden Landkreis Straubing-Bogen war das leider nicht so. Der Donauradweg im Landkreis Deggendorf ist dann schon wieder besser. Auch der Landkreis Passau hat bezüglich des Daonauradwegs in den letzten Jahren offensichtlich einiges an Geld und Ideen investiert und kann inzwischen mit Regensburg mithalten.


Schlögener Schleife im Dauerregen Schlögener Schleife im Dauerregen

In Jochenstein (Staustufe an der Grenze nach Österreich) beginnt der schönste Abschnitt des gesamten Donau-Radwegs. Leider begann bei uns in Jochenstein der Dauerregen, der in den nächsten Tagen nicht mehr aufhören sollte. Einziger Trost: In der Schlögener Schleife, in der man sonst mit hunderten anderer Radfahrer unterwegs ist, begegneten uns diesmal nur etwa 10 andere Unverbesserliche. Von Aschach bis Linz waren wir schließlich alleine.


Hochwasser in Steyr Hochwasser in Steyr

Von Linz nach Steyr entschieden wir uns für den direkten Weg auf kleineren Nebenstraßen anstatt des Umwegs über die Mündung des Enns in die Donau. Der Ausgang aus Linz in süd-östlicher Richtung führte uns viele km auf stark be­fahre­nen Straßen durch Industriegebiete und vorbei an herun­ter­ge­komme­nen Platten­bauten. Absolut besuchenswert war dann aber wieder St.Florian mit seinem großen Stift. Es ging auf dieser Route viel auf und ab - bei dem oft sehr heftigen Dauerregen war das nicht unbe­dingt ein Ver­gnü­gen. Das Hochwasser, das wir dann am näch­sten Tag in Steyr beobachten konn­ten, war gewaltig. In der Stadt Steyr mün­det die Steyr in die Enns. Beide Flüsse brachten gewaltige Wasser­massen. Man ist hier aber offen­sicht­lich für Hoch­wasser gerüstet. Alle wich­ti­gen Straßen und Plätze sind genügend hoch gelegen und die Feuerwehr konnte sich darauf beschränken, einige tiefer liegende Wege zu sperren und vollgelaufene Keller leer zu pumpen.


Im oberen Enns-Tal Im oberen Enns-Tal

Enns-aufwärts werden die Berge links und rechts des Flusses immer höher und steiler. Das Tal wird immer enger. An der Ostseite der Enns verläuft die Bundes­straße, an der Westseite über viele km der Ennstal-Radweg. Der ist immer sehr schön geführt auf kleinen, guten Nebenstraßen, bis Ternberg noch angenehm flach, dann immer mehr auf und ab. Spätestens bei Großramming wird man wohl besser auf die Bundesstraße wechseln, denn nun geht der Radweg richtig hoch hinauf. Ab Weyer gehts dann ohnehin nur noch auf der Bundesstraße weiter im Enns-Tal. Der Autoverkehr im oberen Ennstal ist zum Glück nicht mehr sehr stark.


Erzberg Großer Erzberg oberhalb der Kleinstadt Eisenerz

Irgendwann zweigt im oberen Ennstal ein Seitental mit einer gut ausgebauten Straße nach Eisenerz und Leoben ab. Am Erzberg in Eisenerz wird auch heute noch Eisenerz abgebaut, aber nur noch in sehr geringem Umfang. Früher wurde das Erz mit einer Dampfeisenbahn über den Präbichlpass (1.227 m) nach Leoben zum Verhüttung transportiert. Heute geschieht das mit modernen LKWs. Modernisierte Stahl- und Walzwerke (Eisenbahnschienen) sind immer noch ein wichtiger Wirtschaftszweig in der mittelgroßen, regional bedeutenden Stadt Leoben, die inzwischen auch Universitätsstadt ist.


Präbichl-Pass Präbichl-Pass (1.227 m)

Ab Eisenerz gehts kräftig bergan, genau 500 Höhen­meter. Mit dem bepackten Rad heißt das kräftig Treten im ersten Gang oder Schieben (Schieben ist manchmal leichter und dabei kaum langsamer). Die lange flotte Abfahrt hinter dem Pass hinunter nach Leoben entschädigt einen später.



Murtal-Radweg Murtal-Radweg zwischen Leoben und Frohnleiten

Sehr schön geführt und in gutem Zustand ist dann der Murtal-Radweg weiter über Bruck bis Frohnleiten. Weiter bis Graz gehts dann leider immer mehr durch Gewerbegebiete und schließlich entlang der stark befahrenen Hauptstraße bis hinein nach Graz.


Schwimmende Insel in Graz Besuchenswertes Graz

Nicht nur die küstliche schwimmende Insel aus Stahl, ein Überbleibsel aus der Zeit als 'Welt-Kulturstadt 2003' macht Graz attraktiv. Auch sonst ist die Innen­stadt mit Recht ein gut besuchtes Touristenziel.


Stadtplatz in Maribor Stadtplatz in Maribor

Angenehm zu fahren war der weitere Abschnitt des Murtal-Radwegs bis Spielfeld. Es ging auf guten Wegen überwiegend durch Wiesen, Felder und Fluss-Auen. In Spielfeld verlässt man schließ­lich das Mur-Tal und wechselt über einen kaum spür­baren Mini-Pass hinüber nach Slowenien. Bald ist man in Maribor. Maribor hat seit meinem letzten Besuch vor sechs Jahren leider einiges an Attrak­tivität verloren. Überhaupt wirkte Slowenien dies­mal im Vergleich zu meinem Besuch vor sechs Jahren etwas verwahrlost. Schade. Dafür haben sie jetzt aber den Euro.
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