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Günstigste Reisezeit für eine Tour zum Nordkap

Genau genommen ist das zeitliche Fenster für die optimale Reisezeit bei dieser Tour eng. Wie man mir glaubhaft erzählte, dauert der Winter in Karelien bis Ende April. Anfang Mai soll es in diesem Jahr (2001) schon recht warm gewesen sein. In der zweiten Maihälfte gab es aber angeblich noch für mehrere Tage dick Schnee. Zu meiner Reisezeit (Juni) war es wie bei uns in einem warmen Frühsommer. Einmal gab es Gewitter mit anschließend zwei Tage sommerlichem Dauerregen. Sonst war es wie bei uns in einem schönen Frühsommer in Franken (südliches Lee der Mittelgebirge), d.h. trocken und bei Tag und Nacht sehr angenehme Temaraturen. Im Juli und August soll es regelmäßig sehr heiß werden mit Temperaturen bis 38 Grad und mit sehr vielen Mücken außerhalb der Siedlungen. Ab September gibt es angeblich schon wieder Frost und Schnee und ab Oktober ist wieder Winter.

Auch weiter im Norden in der Region Murmansk ist das Klima ähnlich, wobei vieles darauf hindeutete, dass der Boden hier noch bis Ende Mai gefroren war. Möglicherweise ist er es in größerer Tiefe auch noch im Sommer. Das würde erklären, warum in der Tundra überall so viel Wasser steht. Es ist so nass, dass ein richtiger Wald in den kurzen Sommern nicht wachsen kann. Auch Zelten geht deshalb nur in Hanglagen oder auf kleinen Hügeln. Auf ebenen Flächen, auch wenn sie auf einer Anhöhe liegen, ist es viel zu nass.

Frost habe ich auf der ganze Reise niemals erlebt, auch nicht auf den kahlen Hochflächen (Fjell) mit Schneefeldern in der Finnmark (=Nordnorwegen). In den Nächte, in denen die Sonne immer noch 10 bis 15 Grd über dem Horizont steht, waren die Temperaturen sehr angenehm, sofern es nicht (wie später in Norwegen desöfteren) regnete und stürmte. Die leichte Daunenjacke, die ich sicherheitshalber mitgenommen hatte, habe ich nur an wenigen Tagen verwendet und auch erst westlich von Murmansk auf der Strecke nach Norwegen, wo die Straße mehrere weitläufige Höhenrücken mit etwa 350 Meter über NN überwindet, und manchmal auf den kahlen Hochflächen in der Finnmark.

Das Klima ändert sich ab der norwegischen Grenze schlagartig. Richtig atlantisch wird es, mit vielen großen dräuenden Wolken, gelegentlichem Nebel und Nieselregen. Die Sonne scheint in Nordnorwegen nur sehr selten aus einem wolkenlosen Himmel. Weil die tiefstehende Sonne aber sehr oft mit vielen Farben die Wolken verzaubert, sind trübe Tage, wie wir Sie aus unseren Sommern kennen, im nordnorwegischen Sommer viel seltener als bei uns.

Für mich kommt aus nachträglicher Sicht für die Strecke durch Karelien und die Region Murmansk nur der Juni in Frage. Vorher ist es zu kalt, später zu heiß. Für Nordnorwegen ist der Juli besser geeignet, weil die großen Wassermassen an der Küste und in den Fjörden offensichtlich länger brauchen, bis sie sich so erwärmen, dass die Temperaturen am Land angenehm werden. Der Herbst (August/September) ist für mich keine Alternative, denn da ist die Mückenplage bis zu den ersten starken Frösten wohl sehr groß und außerdem ist es mit den wunderschönen Mitternachtssonnennächten dann schon vorbei.

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