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Bagnara-Salerno-Pompei 7. Bagnara(Calabrien) bis Pompei
(8 Tage, 541 km)

Auch auf diesem Abschnitt fielen uns wieder die außer­ordentlich großen Gegensätze in Süd-Italien auf, sowohl bei der Art der Besiedlung und bei den sozialen Verhätnisse als auch hinsichtlich des Landschafts­bildes. Bewaldete Steilufer mit tief unterhalb der Straße liegenden Kiesbuchten, in denen sich kleine, saubere Dörfer ver­steckten. Dann wieder ein uralter Ort auf einem Berggipfel vor den hohen Gebirgen hinter der steilen Küste. Dann wieder fuhren wir 30 oder 40 km durch weite, flache Küsten­abschnitte mit Sandstränden und oft verwahrlosten, nicht mehr genutzten ehemaligen Touristen­gebieten oder auch mit ausgedehnten Industrieflächen und großen Feldern gleich hinter dem Strand. Diese flachen, landwirtschaftlich genutzten Gebiete reichen oft als mehrere km breite Einschnitten weit hinein ins Binnenland zwischen den hohen Gebirgen. Einige Male führte uns der Weg auch durchs Binnenland weit hinter der Küste. Dort erlebten wir ausgedehnte grüne Hochebenen und frucht­bare Täler mit großen Orangenplantagen, Äckern, Wiesen und Wäldern. Absolute Höhepunkte der Strecke waren die Steilküste zwischen Maratea und Sapri sowie die Amalfi-Küste. Insgesamt war dieser Abschnitt der Reise wesentlich interessanter als das voran­ge­gan­gene Stück entlang der Nordküste von Sizilien.


Fischhändler in Goia: Stolz auf die Ware! Fr 11.06. > Bagnara bis St.Angelo

Hinter Bagnara führte die Küstenstraße zunächst einmal über viele steile km mit vielen Serpentinen hinauf auf eine grüne Hochfläche in ca. 500 m Höhe. Wir waren um 4:45 Uhr im ersten Tageslicht aufge­standen und nutzten die angenehme Kühle des Mor­gens. (Ab 10:00 vormittags wäre der Aufstieg sehr zermürbend gewesen.) In Goia waren wir nach einer langen Abfahrt wieder unten an der Küste. Hinter Goia folgte ein schier endloses Industrie­gebiet am weiten, flachen Sandstrand. Rosarno am ande­ren Ende des 10 km langen Industrie­streifens ist in der Karte (genauso wie Goia) als besonders sehenswert gekennzeichnet. Es erwies sich aber als schmutzig und abstoßend. Einigermaßen frustriert verließen wir die Staatsstraße und wech­selten auf eine kleine Neben­straße, die uns durch ein idyllisches Tal weiter hinein ins Inland führte. Anfangs große und gut gepflegte Orangenplantagen, später Olivenhaine, dann Wiesen und Felder und schließlich auf den Hügeln am oberen Ende des langen Tals viele km dichter Nadelwald - wie im deutschen Mittelgebirge. Auch das gibt es in Calabrien!


Felder zwischen Küste und Gebirge Sa 12.06. > von den Hügeln im Inland durch einen weiten flachen Küstenabschnitt nach Nocera Tirinese am Fuß der nächsten Bergkette

Hinter St.Angelo noch einige bewaldete Höhen­rücken, dann erreichten wir wieder die Küste. Hier trafen wir zum ersten Mal seit Korsika auch wieder einen Fernradwanderer. Er war ab Edirne/Türkei (Stadt an der Grenze zu Griechenland und Bulgarien) schon im März gestartet. Von Edirne fuhr er entlang der türkischen Mittelmeerküste und dann über verschie­dene Ägäis-Inseln zum griechischen Festland. Von dort (Igumenitsa) war er mit der Fähre nach Brindisi/Italien gekommen. Jetzt wollte er weiter nach Sizilien und Malta. Sein relativ neues Rad hatte er (ähnlich wie wir bei Traudels Rad) von einem auf Reiseräder spezialisierten Händler zusammenbauen lassen. Es war ähnlich ausgestattet wie Traudels neues Rad, das sich als Reiserad bisher bestens bewährt hat (Rahmen von Velo-Traum, Rohloff-Naben, 26er Felgen, Ledersattel auf gefederter Stütze, KEINE Federgabel, Tubus-Träger vorn und hinten...; die Schwalbe-Marathon XR können wir leider nicht mehr empfehlen. Schon 2mal hat sich bei Rudi's 28er Hinterrad der Gummi der Schwalbe XR bei etwa 4.000 km an den Flanken vom Unterbau gelöst. Garantiert kein Montagefehler oder zu wenig Luft! Mit anderen Reifen auf der gleichen Felge gab es das nie wieder. Auf den 26er Felgen fährt die leichtgewichtige Traudel inzwischen die Tom Slick von Ritchie; die halten bei ihr inzwischen schon über 10.000 km, sie sind unerwartet griffig - auch auf nassem Asfalt und im Winter - und sie rollen so gut wie gute 622-37, also deutlich besser als die 26er XR). Der Kamerad, den wir da trafen, klagte aber über einen recht weichen (Norland-)Stahlrahmen mit entsprechend labilem Verhalten auf den Bergabfahrten mit Gepäck. Vielleicht wäre ein guter Alu-Rahmen diesbezüglich besser gewesen?... Das Problem mit dem zu weichen Rahmen haben wir bei Traudels (relativ leichtem) Stahlrahmen von Velotraum übrigens nicht. Auch nicht bei Rudis altem Stahlrahmen; aber der ist sehr schwer, zu schwer! Alu-Rahmen gegenüber war ich (Rudi) bisher immer sehr misstrauisch aus Angst vor einem schlagartigen Rahmenbruch bei einer schnellen Abfahrt mit dem schwer bepackten Rad. Außerdem sind Alu-Rahmen oft nicht wirklich leichter als Stahlrahmen. Sie sind allerdings eindeutig steifer. Und die Bruchgefahr scheint bei guten Alurahmen heute kein Thema mehr zu sein.

Bis Lamezia, einem sauberen Städtchen mit dem Verkehrsflughafen für die ganze hiesige Region, ging es zunächst durch weites, flaches Land mit viel Ackerbau. Dann rückten die Berge wieder näher und an der Küste folgenten mehrere verschlafene und fast leere Urlauberorte mit flachem Sandstrand - nicht verfallen, nicht hässlich, aber etwas langweilig.


So 13.06. > Cetraro Marina

Heute ging es den ganzen Tag auf der Staatsstraße mit entsprechendem Verkehr am Hang des Küstengebirges "Catena Costiera" mit mäßigen Steigungen auf und ab zwischen 5 und 100 m. Zwischen Straße und Meer liegen etliche Orte an der Küste. Auch hier wieder hauptsächlich verschlafene und wenig attraktive Feriensiedlungen, eine wie die andere. Am besten gefiel uns am Ende des Tages der weite, saubere Kiesstrand hinter Cetraro Marina, wo wir am Abend im angenehm temperierten, sauberen Meer ausgiebig badeten. Bei hereinbrechender Dunkelheit breiteten wir unsere Matratzen und Schlafsäcke auf dem sauberen Kies aus und schliefen ruhig, ungestört und (vermutlich) unbemerkt sehr gut in der angenehm frischen Luft am Strand.


Mo 14.06. > Aquafredda

Zunächst gings auch heute erst mal wieder hinauf auf etwa 180 m, weil die steil ins Meer abfallenden Felsen nördlich von Cetraro keine Straße weiter unten erlauben. Auch später führte uns die wenig interessanten, verkehrsreichen Küstenstraße viel auf und ab. Dabei holte uns ein Deutscher mit einem Rennrad ein. Er war in 11 Tagen von Chemnitz bis Calabrien gefahren, jeden Tag etwa 220 bis 230 km. In 10 Tagen wollte er wieder zurück in Chemnitz sein. Er hatte einen ganz leichten Alurahmen mit einer Karbongabel. Alle Verbindungen der Rahmenrohre waren absolut fließend und mit großen Radien, keinerlei Schweißstellen zu sehen. Am Rad lediglich zwei große Trinkflaschen, ein mit zwei Gummibändern befestigtes kleines Pfefferspray (haben wir auch immer griffbereit in der Lenkertasche), gefederte Sattelstütze, daran befestigt ein kurzes nach hinten gerichtetes Rohr mit einem Mini-Gepäckträger und darauf ein kleines Päckchen mit etwas Wäsche und dem nötigsten zur Körperpflege. Alles zusammen (Rad und "Ausrüstung") wog keine 9 kg. Er war riesig nett und kein bisschen verrückt oder verbissen. Bei der Unterhaltung merkte man, dass dieses nicht seine erste größere Radtour war und dass er genau wusste, welche Art von Radreisen für ihn richtig war. In den folgenden Tagen haben wir noch mehrfach diskutiert, was für die verschiedenen Möglichkeiten des Radwanderns spricht: Für unsere Art mit Reiserad, Packtaschen und viel Gepäck? Oder minimalisiert mit Rennrad? Oder aber die dritte Alternative mit Mountainbike und Rucksack? Wir kamen zu der Meinung, dass wir für eine Änderung unserer Art zu Reisen wohl zu alt sind. Aber das mit dem Rennrad würde den Rudi schon mal reizen...

Küste zwischen Scalea und Sapri Auf den nächsten 40 km nennenswert war nur der lebhaft besuchte kleine Touristenort Diamante auf einem Kap - hübsch und voller Leben in den engen Gassen mit Souvenierläden und einigen kleinen Plätzen mit Straßen-Cafes. Besonders traurig dagegen die vielen, meist leeren und halb verfallenen Hotels, Ferienhäuser und Campingplätze zwischen der Straße und dem flachen Strand in der weiten Ebene vor Scalea. Erst Praia ist weniger trostlos, kämpft aber offensichtlich auch ums Überleben als Urlaubsgebiet. Sehr schön wird es erst an der Steilküste (Bild) unterhalb der hohen Berge zwischen Scalea und Sapri. Hier gibt es unter- und oberhalb der wenig befahrenen, schmalen Küstenstraße einige ruhige Dörfer mit kleinen, gepflegten Hotels und feinem Kiesstrand. In Aquafredda fanden wir tief unten an so einer Bucht mit zwei kleinen Hotels einen kleinen versteckten Campeggio (=eine Stelle, wo wild Zelten erlaubt ist). Gegen Mitternacht traf da auch noch eine Gruppe junger Italiener ein, die trotz der späten Stunde noch ein Lagerfeuer entfachten, um das sie ihre Zelte aufbauten. Sie saßen noch lange mit Gitarre und Gesang am Feuer. Wir waren aber so müde, dass wir liegen blieben und sogar wieder einschliefen. Schließlich wollten wir ja am nächsten Tag zeitig aufstehen, und die Kühle des Morgens für den nächsten Anstieg nutzen.


Pisciotta, altes Städtchen hoch über dem Meer Di 15.06. > Pisciotta

Auf der schmalen Küstenstraße gings am nächsten Morgen wie erwartet zunächst lang und kräftig bergauf. Nach der folgenden langen Abfahrt gönnten wir uns in Sapri ein gutes Frühstück und kauften Proviant für die heutige Etappe. Das Provinzstästchen Sapri liegt in einer weiten, flachen Bucht zwischen 600 - 700 m hohen Bergen und ist Hauptort der Region. Sapri ist sauber und gepflegt, voller Leben und wird nicht von verwahrlosten Tourismusanlagen geprägt wie die Orte südlich von Praia. Hinter Sapri gab es noch einige ebene km entlang der Küste. Hier findet man auch mehrere ordentliche Campingplätze. Dann ging es wieder etliche km bergan bis auf ca. 500 m. Von der Höhe gelangten wir auf der 562dir schließlich durch ein langes, enges Tal mit einem klaren Flüsschen (gut zum Baden und Wäsche waschen) wieder hinunter nach Palimero auf dem gleichnamigen Kap. Palimero ist extrem touristisch erschlossen. Nur Hotels, Andenkenläden, Allerweltsrestaurants und mindestens 6 oder 7 große Campingplätze. Wir suchten nach kurzem Aufenthalt fluchtartig das Weite. Nach etlichen weiteren km Auf und Ab an der anschließenden, landschaftlich reizvollen Küste mit ihren grünen Steilhängen kamen wir zu dem alten Städtchen Pisciotta (Bild), das 170 m hoch am steilen Hang über dem Meer liegt. Trotz der durch die Lage bedingten Enge gibt es dort einen zentralen Platz mit zwei Cafe-Bars und einem Musikpavillon. Der Platz war voller Menschen. Einige Touristen und sehr viele Einheimische, dabei (wie immer bei solchen Gelegenheiten in südlichen Ländern) auffällig viele alte Männer. Sie warteten auf ein Blaskonzert, das für den Abend angekündigt war. Wir wären gern geblieben, hatten aber fürs Zelt noch keinen Platz für die Nacht. Wir tranken deshalb nur etwas und fuhren dann weiter. Drei km weiter fanden wir noch gerade rechtzeitig vor dem Dunkelwerden auf einem terassierten Hang hoch über dem Meer unter alten Olivenbäumen einen romantischen Platz mit ungehinderter Aussicht auf ein herrliches Abendrot.


Einer der drei gut erhaltenen griechischen Tempel in Paestum Mi 16.06. > Paestum bei Agropoli

Auch heute zunächst wieder viel Auf und Ab am Hang der landschaftlich reizvollen Küste, hier mit relativ wenig Tourismus. Recht angenehm der kleine, gepflegte, touristisch erschlossene, aber nicht überlaufene Ort Acciaroli (ungewöhnlich großer Sportboothafen). Als wir am Nachmittag am Ende der vielen Berge vor der Stadt Agropoli die Karte studierten, hielt neben uns ein gut gekleideter älterer Herr auf einem Moped. In einwandfreiem Englisch (in Italien sehr selten) empfahl er uns den Besuch der Ruinen von Paestum in der weiten Küstenebene nördlich von Agropoli. Paestum wurde um 650 vor Chr. von den Griechen angelegt. Ein mehrere qkm großes rechteckiges Gebiet ist von einer dicken, ca. 4 m hohen und noch fast vollständig erhaltenen Mauer eingefasst. In einer weitläufigen systematisch angelegten Siedlung in der Mitte des Gebiets stehen drei gewaltige Tempel. Die massiven Säulen mit ihren schönen Kapitellen sind noch alle vorhanden und zum großen Teil auch noch von den Giebeln der Tempel gekrönt. Von den Häusern der dazwischen liegenden Stadt sind nur noch etwa 1 m hohe Mauern erhalten. Die Grundrisse und die rechtwinklig verlaufenden Straßen und Plätze sind dadurch genau zu erkennen. Alles wird auf gut gestalteten Informationstafeln in Italienisch und Englisch sehr anschaulich erklärt. Paestum sollte man nicht links liegen lassen!


Amalfiküste: In jeder Bucht ein anderer einladender Ort. Do 17.06. > Positano

Von Paestum bis Salerno geht es zunächst 40 km durch eine weite Ebene. Von den Bergen im Hinterland ist bald nichts mehr zu sehen. Auf den ersten 10 km gibt es zwischen der Straße und dem flachen Sandstrand noch einen breiten Gürtel mit dichtem hohem Kiefernwald und drei ordentliche Campingplätze (der erste und der dritte aber direkt an der stark befahrenen Straße!). Auf den letzten 20 km vor Salerno findet man allerdings nur noch total verwahrloste Campingplätze, Hotels, Restaurants und ehemalige Vergnügungsstätten. Vieles davon sind nur noch Ruinen. Und überall liegt unglaublich viel Abfall. Schrecklich!

Salerno ist eine echte Großstadt mit Industriehafen und produzierendem Gewerbe, nicht verranzt, lädt aber auch nicht zum Verweilen ein. Erst Vietri, wenige km nördlich von Salerno auf senkrecht ab­fallendem Felsen über dem Meer gelegen, beein­druckt. In Vietri begann dann auch einer der schönsten Küstenabschnitte der gesamten bisherigen Reise, die berühmte Amalfiküste. 45 km führt die Straße hier am steilen Hang unterhalb von bis zu 1.400 m hohen Bergen entlang. Jede der vielen Buchten mit ihren feinsandigen Stränden ist bis weit hinauf dicht bebaut. Alles wirkt sehr gepflegt. In den Orten unten am Meer gibt es hübsche, saubere Promenaden mit Cafes und Restaurants.

Positano Cetara, Maiori, Minori (Bild rechts oben), Amalfi, Praiano, Positano (Bild rechts), ... - alles gut besucht, jetzt im Juni aber noch nicht überlaufen. Das viele Auf und Ab wurde uns heute durch das Wetter mit bedecktem Himmel und gelegentlichem Schauer erleichtert. Außerdem, liebe Radwanderfreunde: Campingmöglichkeiten gibt es an dieser Küste erst ganz am Ende kurz vor dem Abzweig nach Piano di Sorrento hoch oben auf dem kleinen Pass.


Da hinten, rechts vom Vesuv, liegt Pompei Fr 18.06. > Pompei

Kurz vor dem gut 200 m hohen Sattel, bei dem die Hauptstraße nach Norden hinunter in Richtung Piano di Sorrento abzweigt, hatten wir schließlich doch noch ein Plätzchen fürs Zelt gefunden. Nach einer etwas unruhigen Nacht starteten wir am frühen Morgen zur Abfahrt hinunter nach Sorrent am Eingang des weiten Golfs von Neapel. Der Blick vom Sattel war überwältigend. Sorrent ist riesengroß! Die Bebauung reicht bis herauf zum Sattel - meistens ältere Wohngebäude, dazwischen Kirchen, kleinere Gewerbebauten und unten am hohen, felsigen Ufer auch einige Hotels. Alles in ordentlichem Zustand und nicht so voller Müll wie später die Vororte der Millionenstadt Neapel. Erst hinter dem Kap bei Vico kommt der Vesuv ins Blickfeld (Bild). Er steht im Dunst der weiten, dicht bebauten Ebene am Ende des Golfes von Napoli - nicht überwältigend mit seinen "nur" 1.281 m Höhe (der Ätna in Sizilien ist fast dreimal so hoch), aber unverkennbar und dominie­rend in der weiten Ebene von Napoli. Der weitere Weg in Richtung Pompei, jener antiken Ruinenstadt am Fuß des Vesuv, führt durch eine große, ziemlich schmutzige Küstenstadt (Castellamare) und dann durch ein weites Industriegebiet, das schon zu Neapel gehört. Oft müssen wir nach dem Weg nach Pompei fragen. Immer bekommen wir bereitwillig freundliche Auskunft - man ist erkennbar stolz auf die große römische Vergangenheit.

Der Haupteingang zur alten Ruinenstadt von Pompei (Eintritt 10 EUR/Pers) liegt direkt nördlich des Autobahndreiecks bzw. der dort verlaufenden Bahnlinie und Hauptstraße. Gegenüber des Haupteingangs zwischen Straße und Bahnlinie gibt es zwei (für die hiesigen Verhältnisse recht gute) Campingplätze. Auf beiden gibt es schattenspendende Bäume, für ein kleines Zelt ausreichende Grasflächen, große saubere Sanitäranlagen mit warmen Duschen ohne Extrakosten und ein preiswertes Restaurant. Störend ist auf beiden Plätzen nur der durch die Lage bedingte Verkehrslärm. Beim ersten Platz sollte die Übernachtung 30 EURo kosten (2 Pers, 1 kleines Zelt, kein Fahrzeug). Beim zweiten kostete das Gleiche 11 EURo. Solch große Preisunterschiede für annähernd gleiche Leistungen haben wir in Italien auch bei anderen Dingen wiederholt festgestellt.

In den Straßen des antiken Pompei Die Ruinenstadt des alten Pompei beeindruckte uns durch ihre enorme Ausdehnung, ihre große Stadt­mauer und ihre vielen gepflasterten Straßen und Gassen. Vom Zustand der Gebäude und der gesamten Anlage waren wir eher enttäuscht. An den zahllosen Gebäuden ist in den letzten 2 Jhd. von fast ebenso­vielen verschiedenen Universitäten und archäologi­schen Gruppen herumrestauriert (besser gesagt alles Mögliche ausprobiert) worden. Man kann beim besten Willen nicht mehr erkennen was an den inzwischen recht verwahrlosten Ruinen echt antik ist und was aus den letzten 200 Jahren stammt. Die wirklich interessanten Stücke sind in den letzten 200 Jahren fast alle verkauft und abtransportiert worden, so z.B. die meisten Säulen aus massivem Stein, schöne Mosaikfußböden, und die Becken und Skulpturen der Innenhöfe. Auch die an anderen Ausgrabungsstätten üblichen Informationstafeln fehlen. Nur einige verblichene Schildchen von den vielen "Kaputt-Restaurieren" sind noch da. Schade!
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