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Fürth/Bay. bis Konstanz Fürth bis Konstanz
(24. - 27. März 2002, 341 km)

Die erste Etappe von Fürth (oben rechts) nach Konstanz (unten mitte) wurde in drei­ein­halb Tagen zurück­gelegt.

Zum Glück hatte ich eine Daunen­jacke, Woll­socken und dicke Hand­schuhe mit­ge­nommen, sodass der unerwartete Wintereinbruch kein ernstes Problem wurde. Unter den gegebenen Umständen kam eine Übernachtung im Zelt kaum in Betracht. Auf der Strecke bis zum Bodensee war das aber kein Problem, denn es gab außerhalb der großen Städte immer wieder ein gemütliches Gasthaus mit preiswerten Zimmern (viel günstiger als später in der Schweiz). Auch wegen der noch früh hereinbrechenden Dunkelheit und Kälte fühlte ich mich im Gasthof/Hotel wohler als im Zelt.


Schneeschauer beim Start Schneeschauer beim Start in Fürth

Anfang März war es in diesem Jahr (2002) schon recht frühlingshaft. Da will man endlich los. Beim Start am 24.03.02 hatte es sich das Wetter leider anders überlegt und schickte einige Schneeschauer.


erster Abend Schnee am ersten Abend unterwegs

Am Abend blieb der Schnee dann sogar liegen und bald gab es links und rechts der Fahrbahn eine geschlossene Schneedecke, die bis zum nächsten Vormittag hielt. Immerhin gibt es aber ab Roth über Georgensgmünd, Pleinfeld, Ellingen bis Weißenburg eine angenehm zu fahrende Strecke mit wenig Autoverkehr. Teilweise ist hier sogar ein guter, asphaltierter Radweg neben der Straße vorhanden (siehe Bild).


Kl.Sägewerk an der schwäb. Rezat Vorfrühling an der Schwäb. Rezat (=Oberlauf der Rednitz)

Am zweiten Tag der Tour sah alles schon viel freundlicher aus. In Pleinfeld (einem sauberen Städtchen an der Grenze von Mittelfranken zum Regierungsbezirk Oberbayern) hatte ich in dem Gasthof gleich neben der uralten Stein­brücke über die Schwäb.Rezat sehr angenehm über­nach­tet. Schöne zeitgemäße Zimmer, prima Abendessen und Frühstücksbufet, und alles zu den noch durchaus fairen mittelfränkischen Preisen - da sieht die Welt gleich viel freundlicher aus. Die Vorfrühlings-Sonne ließ den Schnee der letzten Nacht bald verschwinden. Auf der kleinen Nebenstraße entlang der Rezat kam ich nach wenigen km an einem kleinen Sägewerk vorbei. Bei meinem Fotostop konnte ich die selbstsichere Ruhe und Gelassenheit der Menschen hier direkt spüren.


Karlsgraben bei Treuchtlingen Karlsgraben bei Treuchtlingen

Hinter Weißenburg ist der (ungeteerte) Radweg zum Dorf Graben westlich der Bahnlinie sehr interessant. Im Vorfrühling sieht man hier besonders gut die Reste der verlandeten Weiherkette, die schon vor 1.200 Jahren den Wasserweg über die europäische Wasserscheide vom Main zur Donau ermöglichen sollte. Bei der Ortschaft Graben ist auch noch sehr gut der Rest des Kanals erkennbar, der vor 1200 Jahren als tief eingeschnittener Graben (=Bild) durch den Scheitel der Wasserscheide angelegt wurde. Besuchenswert!


KKW Grundremmingen KKW Grundremmingen

Das KernKraftWerk Grundremmingen im breiten Donautal: Eingeheizt ist schon. Hoffentlich wird's bald wärmer...


Ulmer Münster Ulmer Münster

In Ulm an der Donau steht der höchste Kirchturm der Welt (168 m). Besonders beeindruckt hat mich beim Aufstieg über eine Wendeltreppe das filigrane Gitterwerk der fein herausgearbeiteten Steinstreben im oberen Drittel des Turms.


Donau bei Ulm Blick vom Turm des Ulmer Münsters

Der Aufstieg auf den Turm des Ulmer Münsters lohnt auch wegen der Aussicht auf die weitere Strecke. Entlang des Nordufers der Donau geht ein sehr angenehmer Radweg bis zu einer kleinen Brücke über die Donau bei Delmensingen. Anschließend geht es dann auf guten Nebenstraßen weiter in Richtung Bodensee. Eine brauch­bare Beschilderung als Radweg zu einem konkreten Ort am Bodensee hört leider hinter dem Landkreis Ulm auf. (Stand 2002) Ohne Landkarten geht's hier nicht mehr. Die in Deutschland weit verbreitete sogenannte "Generalkarte" im Maßstab 1:200.000 reicht aus. Genauere Karten (1:150.000 oder 1:100.000) wären theoretisch besser, sind aber bei einer mehrwöchigen Tour wegen der dann notwendigen größeren Anzahl auch teuerer, schwerer und letztendlich nicht wirklich notwendig. Fürs Ausland sind genauere Karten wegen den Schwierigkeiten bei ihrer Beschaffung meist ohnehin unrealistisch.


Schwäbischer Barock Schwäbischer Barock in Steinhausen bei Bad Schussenried

Sehr sehenswert ist die Wallfahrtskirche in Steinhausen bei Bad Schussenried. Die Innenausstattung ist ein wunderschönes Beispiel für schwäbischen Barock.


Meersburg Meersburg am Bodensee

Die Überfahrt mit der Autofähre von Meersburg nach Konstanz ist zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Sie war ein schöner Abschluss der Tages-Etappe. Natürlich können Sie von der Fähre aus gleich über den Bergrücken dahinter nach Konstanz hinunterfahren, wo es etliche Hotels gibt. Wenn Sie zu der schön gelegenen Jugend­herberge wollen, dann nicht erst hinunter in die Stadt fahren sondern oben auf dem Bergrücken hinter der Anlegestelle der Fähre rechts abbiegen und noch etwas weiter hinauf. Wenn die Jugendherberge dann belegt ist (was oft vorkommt), war der unnütze Umweg dann nicht ganz so ärgerlich.
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