1. Fürth bis Kempten Die erste Etappe sollte eigentlich von Fürth bis Lindau/Bodensee gehen. Dort wollten wir (= Traudel und Rudi) die Räder irgendwo einstellen und dann per Bahn vorübergehend zurück nach Fürth, denn unser Freund Werner feierte am 07. Mai einen runden Geburtstag. Zunächst ließ sich alles ganz gut an. Einen Tag vor unserer geplanten Unterbrechung in Lindau regnete es jedoch ab dem frühen Morgen ohne Unterbrechung und der Wetterbericht versprach für die nächsten Tage keine Besserung. Wie geplant besuchten wir auf der Durchreise gute Freunde in Kempten. In Anbetracht des Wetters nahmen wir den Vorschlag unserer Freunde gerne an, die Räder bis zum Wochenende bei ihnen in der Garage zu deponieren und fuhren bereits einen Tag früher mit der Bahn zurück nach Fürth. So 02.05.: von Fürth nach Graben (Ortschaft am historischen Karlsgraben bei Treuchtlingen)
Der RMD-Kanal, auf dessen Dammweg wir die ersten 30 km zurücklegten, ist im Stadtgebiet von Fürth und Nürnberg keine Idylle. Bis zu der großen Schleuse hinter dem ausgedehnten Industriehafen am südöstlichen Rand von Nürnberg wird er von einer Stadtautobahn begleitet und führt durch Industriegebiete und Gegenden mit hohen Gewerbebauten und Wohnanlagen.Der feinschotterige Radweg entlang der Großschifffahrtsstraße ist aber in einem recht guten Zustand und man kommt zügig voran. Durchreisende Fernradler nehmen trotzdem meistens den beschwerlicheren Weg zwischen dem Nürnberger Industriehafen und dem Altstadt-Gebiet (ein Besuch lohnt sich!). Zwischen Fürth und der Nürnberger Innenstadt gibt es zur Entschädigung einen recht guten Radweg durch den Grüngürtel am Ufer der Pegnitz.
Am Anfang und am Ende des Nürnberger Industriehafens gibt es jeweils eine Schleuse. Auf der Höhe des Hafens sollte man unbedingt die Nordseite des Kanals benutzen. (Zwischen Nürnberg und Fürth ist die Nordseite wegen der dort entlang führenden Autobahn nicht mit dem Rad befahrbar!) Für Einheimische ist das eine Selbstverständlichkeit. Für Fremde fehlen hier leider entsprechende Hinweis-Schilder. Hat man den Nürnberger Hafen in südöstlicher Richtung schließlich hinter sich gelassen, wird es schlagartig ruhig und ländlich. Nach etwa 20 weiteren km erreichten wir die Schleuse bei Schwanstetten (Bild).
Roth in Mittelfranken
Bei der Schleuse "Schwanstetten" verließen wir den RMD-Kanal und fuhren auf Nebenstraßen durch den Wald nach Meckenlohe und Roth. Roth ist eine kleine saubere Kreisstadt. Zum Einkehren und Einkaufen gut geeignet.
Mo 03.05.: Von der Ortschaft Graben über die Alb und Donauwörth nach Augsburg
Von Treuchtlingen nach Donauwörth gibt es einen Radweg, der schlecht bis garnicht ausgeschildert und auch auf den Radwanderkarten nicht eingetragen ist. Er führt über Möhren (letzter gutbürgerlicher Gasthof mit Fremdenzimmern für längere Zeit!) im gleichen Tal wie die Bahnlinie bis hinauf auf die Alb-Höhe bei Weilheim. Dabei gibt es auf dem oberen Stück des Tals zwischen Gundelsheim und Weilheim nur die Bahnlinie und den feinschotterigen Radweg, keine Straße. Der Weg ist noch auf keiner Karte eingezeichnet, aber durchaus zu empfehlen. Auch der weitere Weg über Otting, Fünfstetten und Kaisheim führt über ruhige Nebenstraßen. Bedingt durch die Geologie der Alblandschaft gehts dabei mehrfach kurze Stücke auf und ab. mit eiVner normalen Schaltung ist aber alles gut fahrbar, auch mit Gepäck. Bei der herrschenden Hitze waren wir allerdings froh, als es zwischen Donauwörth und Augsburg wieder richtig eben durchs breite Lech-Tal ging. In Augsburg überraschten uns Susi und Christian mit einem feinen Abendessen aus verschiedenen raffiniert zubereiteten, frischen Gemüsen.
Di 04.05.: Durchs waldreiche Hügelland südwestlich von Augsburg nach Engetried
Im Landkreis Augsburg gibt es viele gut geführte Radwege auf verkehrsarmen Nebenstraßen. Erst im Landkreis Mindelheim mussten wir wieder teilweise stark befahrene Hauptstraßen benutzen.
Mindelheim
Das Kreisstädtchen Mindelheim machte auf uns einen etwas schmuddeligen Eindruck. Trotzdem sollte man hier noch ein Mal eine Pause einlegen, denn dahinter beginnt das weniger dicht besiedelte, hügelige Allgäu mit zunächst nicht sehr vielen Einkehrmöglichkeiten.
Mi 05.05.: Bei dichtem Dauerregen weiter bis Kempten In der ersten Nacht im Allgäu hatten wir auf einem idyllischen, ruhigen und gut geschützten Plätzchen abseits der Straße am Waldrand gezeltet. Der Bauer, dem die Wiese gehörte, hatte uns nur gebeten, auf dem frisch gemähten Teil der Wiese zu bleiben. Für uns war das ohnehin selbstverständlich. Ruhig und schön wars. Nur begann am Morgen dann der Dauerregen. Mit unserer Regenbekleidung eigentlich kein Problem, aber richtig gute Stimmung kam dabei dann doch nicht mehr auf. Einen Tag früher als geplant unterbrachen wir unsere Tour deshalb schon in Kempten. Die Räder deponierten wir bei Freunden in Kempten und mit der Bahn reisten wir zurück nach Fürth. Am kommenden Sonntag, dem 09.Mai, gehts wieder per Bahn nach Kempten und dann soll die Tour erst richtig beginnen.
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