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Von Kapadokien nach Van/Ostanatolien (14 Tage, 938 km)


Salzsteppe unter Naturschutz

Hier (etwa 60 km südlich von Kayseri) führt die Straße noch durch eine der letzten übrig ge­blie­be­nen Salz­steppen. Diese Salz­steppe hier steht heute unter Natur­schutz. Anderen­orts sind die Salz­steppen fast über­all end­losen Getrei­de­fel­dern gewichen.

Hello, money money!

In diesem abseits gelegenen Bergdorf waren noch viel mehr Kinder sehr aufdringlich.

Direktvermarktung

Beim Gemüsehändler am Straßenrand erhält man gute Qualität zu günstigen Preisen.

Angenehme Mittelstadt Elbistan (83.700 Einwohner).

Trostlose Weite...

Jetzt im Herbst sind die end­lo­sen Getreide­an­bau­flä­chen längst ab­ge­ern­tet und zum größ­ten Teil schon neu be­stellt. Sie warten auf die Schnee­fälle des Winters. Im Früh­jahr sollen diese Flä­chen alle grün sein, und im Früh­sommer ein schier end­loses Meer mit wogen­dem Getreide.

...beeindruckende Weite.

Sympathische Großstadt Malatya (411.000 Einwohner).

Neu erschlossene Gebiete

Obstplantagen am Ufer einer über 100 km langen Staustufe des Euphrat. In den Restaurants an der Straße bekommt man hier auch sehr gut zu­be­rei­te­te Fische aus dem See.

Türkisches Frühstück mit Suppe

- wohl­schmeckend und gesund. Sollte man in unsere 'Leitkultur' übernehmen!

Hier hat der Euphrat-Stausee bisher nur eine neue Straße gebracht.

Die alte Bahnstrecke Istanbul - Teheran:
An manchen Tagen noch drei oder vier Züge, an anderen keiner mehr.

Im Gebirge vor Bingöl sind die Flächen oft nur als Weideland für Ziegen und Schafe zu gebrauchen.

Yolcati hinter dem 1800 m hohen Pass möchte Wintersportort werden. Ein Lift, eine Abfahrt und ein garnicht teueres Hotel sind vorhanden. Eventuelle Gäste aber noch selten.

Solche Straßenbaustellen sind manchmal 20 km lang. Es wird von der Regierung Erdogan viel für die Entwicklung der Infrastruktur im früher stark vernachlässigten Kurdengebiet getan. Die Bevöl­ke­rung erkennt dies dankbar an. Lediglich das Militär, die Jandarma und der wenig geheime Geheim­dienst hat die Chancen zur nachhaltigen Befriedung der Region anscheinend noch nicht erkannt. Nur in der normalen Polizei versucht man, mit der Bevöl­ke­rung einigermaßen "normal" auszukommen. Die Polizeibeamten sind aber ausnahmslos türkisch­stämmige Staatsbeamte. (Ich habe keinen einzigen kurdischstämmigen Polizeibeamten ausmachen können.) Nur selten und nur in einem Gespräch unter vier Augen kann man erleben, dass diese Polizeibeamten die herrschenden Verhältnisse vorsichtig hinterfragen.

Die im Bau befindliche, neue vierspurige Straße nimmt wenig Rücksicht aufs Gelände, wird die Fahrt mit PKWs und LKWs aber deutlich schneller machen.

Der Müll am Straßenrand ist nicht immer so schlimm wie hier.

Aber ganz ohne geht es offen­sicht­lich nicht in gro­ßen Teilen der öst­lichen Türkei. Für den Radfahrer ist oft auch der Rand­strei­fen wegen den Scherben der vielen zer­bro­che­nen Bier­fla­schen kaum nutzbar. Wenn man bedenkt, dass die Kommunal­ver­wal­tung nahezu überall in den Händen von hierher zwangs­ver­pflich­te­ten Beamten aus dem türki­schen Kern­land liegt, obwohl die Bevöl­ke­rung zu über 95% kurdi­scher Ab­stammung ist, sollte man sich darüber nicht wundern. Es gibt einige wenige Gemein­den, in denen den Ein­woh­nern erlaubt wurde, einen Bürger­meister aus den eige­nen Reihen zu wählen. Dort gab es keinen herum­lie­gen­den Müll!

Das Kurdengebiet wird überwiegend als Weideland genutzt.

Überraschend hinter dem Pass vor der Stadt Mus: Ein breites und flaches bis zum Horizont reichendes Land. Auch hier mehr Weide- als Ackerflächen.

Typisches Landstädtchen Güroymak.

Landestypisches Mittagessen.

Ehemalige Karawanserei Alaman Hani (wird z.Z. restauriert).

90 Jahre alte Baracken der Bauarbeiter neben der Bahnstrecke, jetzt dem Verfall preisgegeben.

Der Van-See kommt in Sicht.

Warten auf die Eisenbahnfähre über den Van-See.

Die Fähre ist nicht mehr die jüngste und sie geht auch nicht mehr täglich. Aber es gibt sie noch und mir ersparte sie mindestens zwei Tage mühsames, schweißtreibendes Auf und Ab über zwei 2.500 m hohen Pässe.

Das Fährterminal in Van am nächsten Morgen nach einer fünfstündigen nächtlichen Überfahrt. Viele der mit­reisen­den Passa­giere gehörten zu einer irani­schen Pilger­gruppe. Die sie be­glei­ten­den Geist­li­chen trugen sehr unter­schied­liche Gewänder. Sie gehörten möglicher­weise ver­schie­de­nen Kon­fessio­nen an, führ­ten die Gruppe aber ge­mein­sam. (Habe mich nicht getraut, sie danach zu fragen.) Für die Iraner ist Istanbul ein Ziel für Pilgerreisen wie bei uns das franzö­sische Lourdes. Der Reisezug aus Istanbul endet am Fähr-Terminal in Tatvan. Auf der anderen Seite des Van-Sees stei­gen die Reisenden dann in einen Zug, der sie über Tabriz zurück nach Teheran bringt. Die Verbindung Istanbul - Teheran wird fünf mal wöchentlich in beiden Richtungen bedient. Manchmal gibt es unter den Reisenden auch einzelne ausländische Rucksack-Touristen.

In der modernen, sehr leb­haf­ten Groß­stadt Van wurde in der zen­tra­len Haupt­geschäfts­stra­ße und in den Fuß­gänger­zonen zu beiden Seiten gerade über­all das Pflaster erneuert. Dürfte schön werden danach.
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